Locust▼Lunatic Asylum | Sober Truth

Sober Truth aus good old Germany gibt es ja schon ein paar Jährchen und zum 10jährigen schenken sich die vier nun sich und uns das nunmehr vierte Album. Locust Lunatic Asylum soll das weiterführen, was die Band von Beginn eigentlich auch konsequent weiterentwickelt hat. Ein kleiner Genremix mit viel Energie und Spaß an der Musik vorgetragen. Dann mal rein ins Vergnügen.

Ob es denn immer eine Einstimmung in Form einer Introduction benötigt sei mal dahin gestellt. Gut klingt sie allemal und macht durchaus auch auf das Kommende neugierig. Richtig los geht es dann aber mit Leave The Locust In The Lunatic Asylum – man was für ein Name für einen Titel. Zum Glück ist der Inhalt ebenso gehaltvoll. Gut getacktete Riffs, tolle Vocals und zwar sowohl im Growlbereich als auch im Klargesang und eine Rhythmusabteilung, die den Song schön nach vorne bringt. Paragon ist dann irgendwie dichter im Sound und man hat im Instrumentalen Bereich fast das Gefühl emotional etwas überrollt zu werden. Bei Einsatz des Gesangs wird das etwas reduziert, dafür kommt dann mehr Energie aus den Boxen – und das auch bei den ruhigeren Passagen.

Murphys Law geht dann eigentlich ohne Umwege direkt ins Blut und das liegt in erster Linie an dem tollen Rhythmus, dicht gefolgt von den Riffs und, dafür ein Extra Fleißbienchen, an der tollen gesanglichen Leistung, bei der man das Gefühl hat, dass jemand mit dem Mikro direkt vor einem steht und man dieses gleich an den Kopf bekommt. Und dieser Stil wird mit leichten Nuancen bei dem folgenden Powergenerator ebenfalls eingesetzt. Aber diese Nuancen sind dann wiederum so deutlich, dass keinen Moment der Eindruck entsteht, dass es hier nur ansatzweise eine Wiederholung gibt. Vor allem die vielen Wechsel in Tempo und auch im Riffbereich machen den Song interessant.

Mit Welcome To Majula kommt ein ganz starker und energischer Song, was auch an den kurzen abgehackten Riffs und der brutalen Stimmlage, die immer wieder durchkommt liegt – mir gefällt der Song sehr gut. Zu Beginn habe ich mal von Genre-Mix gesprochen, oder? Das wird dann bei dem folgenden Collapse durchaus sofort ersichtlich und Sober Truth gelint es, die besten Anteile aus Modern Metal, ein wenig Heavy und ein wenig Death zusammenzufügen und mit einer eigenen Note zu verbinden. Das gelingt nicht jedem, also meinen Respekt dafür.

Einen Tick mehr Härte verströmt dann My Enemy und das ist ja auch durchaus passend zum Titel denke ich. Starke Gitarren verbunden mit einem ordentlichen Rhythmus und hartem Gesangspart, ohne es dabei zu übertreiben. Layer Of Self besteht irgendwie aus zwei unterschiedlichen Musikstilen, wenn man es so will. Es gibt langsame, fast zähe Passagen und dann wieder etwas wildere, genau wie ein wirklich gelungenes Solo. Auf jeden Fall kann man das Lied mehrmals hören und doch was Neues entdecken.

Procastination kommt langsam und geheimnisvoll dahergeschlichen mit tiefen Basssounds, sehr melodischem Anteil um dann plötzlich in einen schnelleren Part überzugehen. Der klingt dann auch ein wenig gewollt schief (mir fiel grade kein besserer Begriff dafür ein) und das zieht sich dann auch bis zum Ende durch. Mit Cold Chapter haben wir dann gefühlt einen der härtesten Songs des Albums, auch wenn es nicht so sein mag. Liegt an den harten kurzen Anteilen bis es dann zum etwas dichteren Musikanteil so um Minute drei kommt. Den wirklich starken Abschluss macht dann der Song Sober, bei dem dann nochmal klar wird, dass die Band Energie und Emotion verflucht gut verbinden kann.

Fazit: Habe keine Lust heute einen Roman zu schreiben – daher nur ein ganz kurzes Fazit: Sober Truth haben ein richtig gutes Album am Start, bei dem alles stimme, dass sowohl fordernd als auch einfach gut zu hören ist. Daher klare Empfehlung Locust Lunatic Asylum in die Sammlung aufzunehmen.

Bewertung:     5/5 Punkte

Sober Truth – Locust Lunatic Asylum

  1. Introduction
  2. Leave The Locust In The Lunatic Asylum
  3. Paragon
  4. Murphys Law
  5. Powergenerator
  6. Welcome To Majula
  7. Collapse
  8. My Enemy
  9. Layer Of Self
  10. Procrastination
  11. Cold Chapter
  12. Sober

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(c) Thomas Leinweber 15.02.2017